Martin Grzimek, geboren am 8. 4. 1950 als Sohn deutscher Ostflüchtlinge, aufgewachsen in Trutzhain, Hessen. Nach dem Abitur ab 1968 Studium der Theaterwissenschaften in Berlin und ab 1972 der Philosophie und Germanistik in Heidelberg, Staatsexamen 1975. Ab 1977 Lehrer für Deutsch als Fremdsprache, 1984 bis 1986 Dozent für deutsche Literatur an der „Schiller International University“ in Heidelberg. Lebte von 1986 bis 1992 in Caracas, Venezuela, wo er u.a. dem Direktorium des Goethe-Instituts angehörte. Seit 1992 hat Martin Grzimek – verheiratet, zwei Kinder – seinen Wohnsitz als freier Schriftsteller und Publizist in Nußloch bei Heidelberg, und von 1997 bis 2000 in Santiago, Chile. 2001 Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Edenkoben. Mitglied der Freien Akademie der Künste, Mannheim, des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und des PEN-International.
* 8. April 1950
von Michael Scheffel
Essay
Mit dem Roman „Berger“ gelang Martin Grzimek 1980 ein vielbeachtetes Debüt. Dabei hatte Grzimek auf den ersten Blick durchaus keine spektakuläre Geschichte erzählt:
Der durch einen Unfall verkrüppelte Frührentner Johannes P. lebt einsam in einer Zweizimmerwohnung, beschließt, eins seiner Zimmer zu vermieten, wohnt einige Zeit mit dem Studenten Berger zusammen, freundet sich mit ihm an, wird überraschend verlassen und bleibt wieder allein.
Bemerkenswert ist die Eindringlichkeit, die Grzimek diesem alltäglichen Stoff verleiht. ...